Laminat – der beste Freund vieler Haushalte: pflegeleicht, schick und in allen Preisklassen zu haben. Umso ärgerlicher, wenn er plötzlich an den Kanten hochkommt, sich aufwölbt oder Blasen wirft. Und das, obwohl man sich sicher ist: „Da war doch gar kein Wasser!“ Klingt bekannt? Dann lass uns mal gemeinsam schauen, was da schiefläuft – im wahrsten Sinne.
Laminat quillt an den Kanten: Was steckt dahinter?
Man denkt bei aufgequollenem Laminat sofort an einen nassen Eimer, der umgekippt ist, oder einen kleinen Wasserschaden – aber nein, es gibt tatsächlich viele andere Gründe. Auch unsichtbare Feuchtigkeit, Luftfeuchtigkeit oder einfach schlechte Verarbeitung können das Laminat aus dem Gleichgewicht bringen. Das Schlimme: Man merkt’s oft erst, wenn es zu spät ist. Und dann steht man da – mit Wellen im Boden und vielen Fragezeichen im Kopf.
Oft hört man: „Aber ich habe doch nie Wasser auf dem Boden verschüttet!“ Und trotzdem sehen die Kanten aus, als hätte jemand eine Gießkanne darüber entleert. Der Grund liegt meist im Detail – oder genauer gesagt: im Material, in der Raumluft und der Art der Verlegung.
Typische Ursachen im Überblick
Damit du den Überblick behältst, habe ich dir die häufigsten Gründe mal aufgelistet. Und Achtung: Wasser muss nicht immer fließen, um Schaden anzurichten.
Ursache | Beschreibung |
---|---|
Hohe Luftfeuchtigkeit | Besonders in schlecht belüfteten Räumen saugt das Laminat Feuchtigkeit auf. |
Mangelhafte Dampfsperre | Bei Verlegung ohne Folie zieht Feuchtigkeit von unten ins Material. |
Schlechte Qualität des Laminats | Günstige Produkte haben oft eine weniger dichte Trägerschicht. |
Zu wenig Dehnungsfuge | Das Laminat hat keinen Platz zum „Arbeiten“ und wölbt sich. |
Unzureichende Versiegelung | Kanten können schon bei normaler Luftfeuchte aufquellen. |
Falsche Reinigung | Zu viel Feuchtigkeit beim Wischen dringt langsam ein. |
Baufeuchte oder Altbau-Kondenswasser | Oft unsichtbar, aber auf Dauer fatal. |
Und ja – manchmal liegt’s auch einfach daran, dass das Laminat schon beim Verlegen „geschwitzt“ hat, weil der Untergrund nicht trocken genug war.
„Ich hab gar nix gemacht!“ – und trotzdem quillt es?
Das ist der Klassiker: Man lebt ganz normal, wischt vielleicht einmal die Woche feucht durch, hat keine Überschwemmung erlebt – und trotzdem quillt das Laminat an den Kanten. Klingt unfair? Vielleicht. Aber hier spielt die Raumluft eine riesige Rolle. Gerade in Neubauten oder Altbauten mit schlechter Dämmung kann sich über Wochen und Monate eine unsichtbare Feuchtigkeit im Laminat sammeln.
Auch Pflanzenliebhaber kennen das Problem: Viele Pflanzen im Raum sorgen für ein angenehmes Raumklima – für dich. Für dein Laminat aber kann das auf Dauer zu viel werden. Es gibt tatsächlich Berichte aus Foren, in denen Nutzer erzählen, wie sich ihr Boden rund um große Zimmerpflanzen regelrecht gewellt hat – obwohl nie direkt gegossen wurde. Da kann man nur sagen: Das Laminat saugt mehr auf als man denkt 😉
So erkennst du die Gefahr rechtzeitig
Bevor sich das Laminat komplett aufstellt wie ein wütender Kaktus, gibt es ein paar Anzeichen, die du beobachten kannst:
- Die Kanten wirken leicht rau oder „offen“
- Du spürst leichte Unebenheiten beim Darüberlaufen
- Einzelne Paneele wölben sich leicht an den Enden
- Knack- oder Knarzgeräusche werden häufiger
Sobald dir sowas auffällt: Handeln! Je schneller du eingreifst, desto besser kannst du den Schaden begrenzen.
Was tun, wenn’s schon passiert ist?
Wenn die Kanten schon aufgequollen sind, hilft leider oft nur noch: raus mit dem beschädigten Teil. Einzelne Paneele kann man ersetzen – vorausgesetzt, du hast noch ein paar davon übrig. Ansonsten wird’s schwieriger.
Hier ein paar Dinge, die du tun kannst:
- Ursache finden: Feuchtigkeit messen (Hygrometer oder Feuchtigkeitsmesser für Böden)
- Raumklima optimieren: Entfeuchter aufstellen oder regelmäßiger lüften
- Reinigung überdenken: Feuchttücher statt nassem Wischmopp – dein Laminat wird’s dir danken
- Paneele austauschen: Mit etwas Geschick und dem richtigen Werkzeug geht das auch ohne Profi
Aber mal ehrlich: Wenn du öfter mit quillendem Laminat zu tun hast, solltest du vielleicht überlegen, ob ein anderer Bodenbelag nicht stressfreier wäre 😅
Lohnt sich die Reparatur?
Das hängt ganz davon ab, wie schlimm es aussieht – und ob du überhaupt noch passendes Material hast. Wenn nur eine Ecke betroffen ist, kann man das oft selbst reparieren. Ist der ganze Raum betroffen, wird’s teuer – und dann ist ein neuer Boden manchmal wirtschaftlicher.
Gerade bei Billiglaminat zahlt sich eine Reparatur selten aus. Wenn du ohnehin schon mit dem Gedanken spielst, was Neues zu verlegen, dann lieber gleich was Hochwertigeres – eventuell mit besserer Feuchtigkeitsresistenz. Gibt’s ja heute alles: Klickvinyl, wasserresistentes Laminat oder sogar Bambusböden.
So beugst du aufquellenden Kanten vor
Besser als jede Reparatur ist immer noch: vorbeugen. Und das geht tatsächlich einfacher, als du denkst.
- Beim Verlegen auf die richtige Dampfsperre achten
- Dehnungsfugen an allen Seiten freilassen – besonders bei großen Flächen
- Laminat akklimatisieren: Vor dem Verlegen 48 Stunden im Raum liegen lassen
- Feucht wischen – aber richtig: Weniger ist mehr!
- Raumklima im Auge behalten – ein Hygrometer kann Wunder wirken
- Qualität kaufen, nicht nur nach Preis entscheiden
Denn was bringt dir der günstigste Boden, wenn du ihn zweimal verlegen musst?
Fazit: Wenn Laminat an den Kanten quillt
Auch ohne sichtbares Wasser kann Laminat aufquellen – das passiert schneller, als man denkt. Wichtig ist: Ursachen verstehen, richtig reagieren und in Zukunft vorbeugen. Ein gutes Raumklima, eine saubere Verlegung und die richtige Pflege helfen dir, lange Freude an deinem Boden zu haben. Und falls du schon betroffen bist: Kopf hoch – mit ein bisschen Aufwand und Know-how kriegt man das meist wieder hin. Und hey, beim nächsten Boden weißt du jetzt, worauf du achten musst 😉