Warum läuft das Wasser im Waschbecken nach dem Putzen immer langsamer ab?

Wasser im Waschbecken läuft nach dem Putzen oft schlechter ab, weil sich Reste von Schmutz, Seife und Haaren in den Rohren sammeln. Das lässt sich beheben.

Was steckt dahinter, wenn das Waschbecken plötzlich trödelt?

Wenn das Wasser nach dem Putzen plötzlich nur noch gemächlich abfließt, ist das kein Zufall. Meistens liegt das an einer Mischung aus Alltagsresten, die sich unbemerkt im Abfluss ansammeln. Zahnputzreste, Haare, Kalk, Seife oder Putzmittelreste – all das wird täglich durch den Abfluss gespült und bildet mit der Zeit eine Art zähen Cocktail im Rohr. Und genau dieser bremst den Wasserfluss nach und nach aus.

Du hast vielleicht das Gefühl, dass es direkt nach dem Reinigen schlimmer wird? Das kommt gar nicht so selten vor. Denn durch das Schrubben löst sich oft zusätzlicher Schmutz, der dann zwar weggespült wird, aber nicht vollständig im Rohr verschwindet. Stattdessen bleibt ein Teil davon kleben – besonders wenn das Wasser nicht heiß genug oder der Wasserdruck eher schwach ist.

Warum verstopft der Abfluss gerade nach dem Putzen?

Der Gedanke ist paradox: Man macht sauber – und danach läuft das Wasser noch schlechter ab? Tatsächlich ist das gar nicht so ungewöhnlich. Viele Reinigungsmittel lösen Fette und Seifenreste an, die dann mit kleinen Haaren oder Staubflusen im Rohr eine schmierige Verbindung eingehen. Diese sogenannte Biofilmschicht wächst mit jedem Spülgang weiter, bis sie schließlich den Durchfluss stark einschränkt.

Ein weiterer Punkt: Beim Putzen spült man oft größere Mengen Wasser auf einmal in den Abfluss. Wenn die Rohre bereits teilverstopft sind, kann das zu einer Rückstauwirkung führen, bei der sich Wasser in der Leitung staut und langsamer abläuft. Manche spülen auch Putzwasser mit viel gelöster Seife oder Essig in den Abfluss – das klingt zunächst nach Reinigung, kann aber genau das Gegenteil bewirken.

Was kannst du dagegen tun?

Erster Schritt: Abfluss säubern. Klingt simpel, ist aber extrem effektiv. Wenn du die Abdeckung entfernst und mit einer Taschenlampe in den Abfluss schaust, wirst du oft direkt den Übeltäter sehen. Mit einem kleinen Haken (zum Beispiel einem zurechtgebogenen Drahtkleiderbügel) lassen sich viele Verstopfungen leicht entfernen.

Ein Klassiker: Backpulver und Essig. Erst ein paar Esslöffel Backpulver in den Abfluss streuen, dann eine halbe Tasse Essig hinterher. Das Gemisch schäumt, zersetzt Ablagerungen und hilft bei leichten Verstopfungen. Nach etwa 10–15 Minuten mit heißem Wasser nachspülen.

Und: Denk dran, regelmäßig nachzuspülen – am besten einmal die Woche mit heißem Wasser. Das verhindert, dass sich neue Schichten im Rohr bilden.

Was sollte man lieber vermeiden?

Vorsicht bei chemischen Rohrreinigern! Die wirken zwar oft schnell, greifen aber auch die Rohrleitungen an – vor allem bei älteren Abflüssen aus Metall. Außerdem können sie umweltbelastend sein und bei häufiger Anwendung mehr schaden als helfen.

Auch Hausmittel wie Cola oder heißes Öl sind eher Mythen als echte Lösungen. Sie bringen meistens keinen langfristigen Effekt und können unter Umständen sogar die Situation verschlimmern.

Was hilft langfristig gegen langsames Abfließen?

Ein praktisches Haarsieb im Waschbecken kann wahre Wunder wirken. Es fängt Haare und grobe Schmutzpartikel ab, bevor sie im Rohr verschwinden. Kostet nur ein paar Euro und erspart dir viel Ärger.

Zusätzlich kannst du alle paar Wochen eine Mischung aus heißem Wasser und etwas Spülmittel in den Abfluss gießen. Das hilft, Fettablagerungen zu lösen, bevor sie zum Problem werden.

Auch regelmäßiges Lüften des Siphons, also das Abschrauben und Reinigen der U-förmigen Rohrstrecke unter dem Waschbecken, kann helfen. Klingt eklig – ist aber meist schnell gemacht und sehr wirkungsvoll.

Wann lohnt sich ein Fachmann?

Wenn wirklich gar nichts mehr hilft, das Wasser steht und du selbst mit Saugglocke, Draht oder Hausmitteln nicht weiterkommst, dann ist es Zeit, einen Profi zu rufen. Das gilt auch, wenn unangenehme Gerüche dazukommen oder sich das Problem auf andere Abflüsse im Haus ausbreitet. Manchmal liegt die Ursache tiefer im Rohrsystem, wo du selbst nicht hinkommst.

Und: Wer in einem Altbau wohnt, kennt das vielleicht – manchmal sind die Rohre einfach über Jahrzehnte zugesetzt, da hilft nur noch eine professionelle Rohrreinigung mit Spezialgeräten.

Wie kannst du das Ganze künftig vermeiden?

Ein bisschen Vorbeugung spart viel Aufwand. Hier ein paar einfache Tipps:

  • Haare vor dem Waschen auskämmen und direkt entsorgen
  • Putzwasser mit viel Schmutz nicht ins Waschbecken kippen
  • Ein Sieb verwenden, das grobe Reste abhält
  • Alle 1–2 Wochen heißes Wasser durchspülen
  • Keine Speisereste oder Fett in den Abfluss kippen
  • Bei ersten Anzeichen (z. B. Gluckern) gleich handeln

Wasser läuft schlecht ab – oder doch was anderes?

Manchmal steckt gar keine echte Verstopfung dahinter, sondern ein Belüftungsproblem im Abwassersystem. Wenn beim Ablaufen ein Gluckern entsteht oder das Wasser sehr langsam fließt, kann es sein, dass Luft nicht richtig entweichen kann. In solchen Fällen hilft leider kein Hausmittel – dann muss ein Fachmann ran.

Ebenso kann ein falsch eingesetzter Siphon oder ein unsachgemäßes Gefälle der Rohrleitung das Problem verursachen. Klingt technisch – aber ist gar nicht so selten.

Wusstest du schon?

Einigen Berichten zufolge kann auch Zahncreme eine unerwartete Rolle spielen: Vor allem sogenannte Whitening-Pasten enthalten winzige Partikel, die sich bei häufiger Nutzung im Abfluss ablagern können. Gepaart mit Haaren und Seifenresten ergibt das auf Dauer eine fast betonartige Masse. Kein Witz – wurde tatsächlich schon beobachtet.

Fragen, die immer wieder auftauchen

Wie oft sollte man den Abfluss reinigen?

Am besten alle ein bis zwei Wochen mit heißem Wasser durchspülen. Bei sichtbarem Schmutz oder Gerüchen auch öfter mechanisch reinigen.

Hilft Cola wirklich gegen Verstopfungen?

Nicht wirklich. Cola enthält zwar Säure, aber in viel zu geringer Konzentration, um hartnäckige Ablagerungen zu lösen.

Warum gluckert es beim Ablaufen?

Meistens liegt das an einem Belüftungsproblem im Abflusssystem. Das kann durch Teilverstopfungen oder fehlerhafte Installation entstehen.

Kann Zahnpasta den Abfluss zusetzen?

Ja, vor allem Varianten mit Schleifpartikeln. Die setzen sich mit anderen Stoffen im Rohr ab und verlangsamen den Wasserfluss.

Was tun, wenn gar nichts mehr geht?

Dann hilft nur noch der Fachmann. Am besten nicht zu lange warten – je früher man handelt, desto einfacher ist das Problem zu lösen.

Wie verhindere ich langsames Ablaufen dauerhaft?

Mit einem Haarsieb, regelmäßigem Durchspülen mit heißem Wasser und dem Vermeiden von Putzwasser mit viel Rückständen im Abfluss.

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